Behindertenanwalt Erwin Buchinger, Präsidentin der Liga der Menschenrechte Barbare Helige, Moderatorin Petra Tempfer, Medienberaterin Lydia Ninz, Unternehmensberater Gregor Demblin, Gastgeber Josef Redl, Manfred Aschauer, Raiffeisen

„Nicht alle haben kein Geld“

Am 17. März fand in der WKO Wien eine gemeinsame Veranstaltung des FMVÖ, der Wiener Zeitung und des Domus Verlags statt. Thema: Barrierefreiheit im Finanzbereich.

Das Panel war prominent besetzt: Behindertenanwalt Erwin Buchinger eröffnete die Diskussion mit einem Impulsreferat und bezog sich darin auch auf die gesetzlichen Bestimmungen und Übergangsfristen des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes. Viel wurde erreicht, aber vor allem im Bereich der barrierefreien Information fehlt es noch überall.

Barbara Helige, in ihrer Funktion als Präsidentin der Liga der Menschenrechte und als Richterin am Panel, berichtete von ihren Erfahrungen mit Sachwalterschaften, deren Zahl in Österreich international zu den höchsten zählt – was dringend reformiert werden sollte. Denn nicht alle besachwalteten Menschen benötigen eine solche „Vormundschaft“ – und nicht alle sind mittellos. Unterstützung bei Geldgeschäften könnte für diese Zielgruppe das betreute Konto sein und natürlich Informationen in Leichter Sprache.

Manfred Aschauer sprach in seiner Funktion als Produktmanager der Raiffeisenlandesbank NÖ Wien über die Erfahrungen und die Zusammenarbeit mit der Schuldnerberatung und welches positive Feedback auch aus dem Bereich „Ethnobanking“ kommt. Muttersprachliche Angebote werden gern angenommen.

Als Unternehmensberater und Gründer von Career Moves, einer Arbeitsvermittlungsplattform für Menschen mit Behinderung, sprach Gregor Demblin von seinem Ansatz: 15 Prozent der Bevölkerung sind betroffen von Behinderungen, was wiederum für die Wirtschaft eine relevante Zielgruppe ist. Dennoch wird das Thema von den Unternehmen noch sehr wenig strategisch angegangen.

Für den Domus Verlag am Podium war Lydia Ninz, die ins Thema Leichte Sprache einführte und die Relevanz für den Finanzbereich betonte – schließlich betreffen 19 Prozent der Beschwerden bei der Arbeiterkammer Versicherungen, Banken und andere Finanzunternehmen.


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